Sonntags-Wort

24.So: Leben gewinnen

Eine ungewöhnlich harte, fast unangenehme Auseinandersetzung zwischen Jesus und Petrus haben wir da heute gehört. Ich vermute, dass die meisten gefühlsmäßig auf der Seite des Petrus stehen: wir wollen genauso wie Petrus, dass Gott Leid und Tod – wenn möglich – verhindert. Vielleicht würden manche sogar noch hinzufügen: „Schau, Jesus, wir sind doch so eine nette Gemeinschaft, wir folgen dir gerne, gehen gerne mit dir,  aber alles soll bitte so bleiben, wie es ist….“

Liebe Gemeinde, jeder und jede von uns möchte leben, jeder möchte die Freuden des Lebens genießen und diese auch miteinander teilen. Das ist sehr menschlich.

Doch wenn es ums Leben geht, dann dürfen wir nicht vergessen, dass Lebendigkeit auch Wandlung, Erneuerung und Bewegung das Bewegung bedeutet. D.h. wir dürfen nicht bei dem stehen bleiben, was uns gerade angenehm erscheint. Denn das Leben, dass Gott uns schenken möchte, ist größer als das, was wir uns jetzt schon haben.

Ich will dazu drei Beispiele bringen, die das veranschaulichen:

Vielleicht spürt Jesus die Gefahr, dass wir Menschen diese größere Verheißung manchmal vergessen und uns aus Bequemlichkeit mit dem einrichten, was da ist.

Vielleicht war das für Jesus selber eine Versuchung, und er hat deswegen so resolut und aggressiv auf Petrus reagiert.

Tief in unserer Seele gibt es diese Stimme, die uns immer wieder neu in einen größeren Horizont des Lebens ruft; diese Stimme sagt: „Brich auf, wage Neues, lass dich ein auf Gottes Einladung, vertrau seinen Verheißungen, lass dich von der Liebe leiten, die bereit ist, auch Schweres auf sich nehmen.“ Dann werden mir mit der Fülle der Lebendigkeit (der Auferstehung) belohnt und beschenkt. 

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